Klimaaktionstag 2021

1,5 Grad – Keep it cool!

Individuelle Klimaaktionstage in Baden-Württemberg  

Gemeinsam machen wir Wirbel für den Schutz unseres Planeten und für unsere Visionen einer besseren Welt.  

In ganz Baden-Württemberg haben sich Gruppen und Initiativen an jeweils einem Tag mit Nachhaltigkeitsthemen auseinandergesetzt und für Klimaschutz stark gemacht! Wie gelingt das “Keep it cool” für unser Klima und wie kann unser Engagement zu dem 1,5 °C-Ziel der Vereinten Nationen beitragen? Aus vielfältigen Ideen sind die unterschiedlichsten Aktionen entstanden. Wieder einmal zeigte sich die Fülle an Handlungsmöglichkeiten im Bereich Klimaschutz – und was entstehen kann, wenn junge Menschen zusammen anpacken. 


Bild: Fair Fashion – Faire Sneaker in Gernsbach, Foto: Jasmin

Du möchtest wissen, was in den Aktionstagen passiert ist oder brauchst Anregungen, um Dein eigenes Event auf die Beine zu stellen? Dann schau dich um und lass dich inspirieren! 

Foto: Manu„Klimafreundliche Ernährung“ in Neckarzimmern 

Wusstest du, dass unsere Ernährung circa 15 % unseres ökologischen Fußabdruckes ausmacht? Aus diesem Grund haben wir uns beim Aktionstag verschiedene Ernährungsweisen genauer angeschaut.  

Beim Besuch eines Demeter-Hofs durften wir artgerechte Tierhaltung hautnah erleben und haben die biodynamische Landwirtschaft kennengelernt. Das bedeutet: Wirtschaften in einem kreislauffähigen Organismus, bei dem Mensch, Tier, Pflanze und Boden zusammenwirken. Die Tiere werden von dem Land ernährt und der Mist sorgt für eine hohe Bodenfruchtbarkeit, die den entstehenden Lebensmitteln zugutekommt. 

Den größten positiven Impact auf unsere Umwelt haben wir mit einer veganen Lebensweise. Welche Vorteile eine vegane Ernährung mit sich bringt und worauf wir achten müssen, haben wir im Workshop mit einer veganen Köchin erfahren. Außerdem gab es einen Crashkurs im veganen Kochen und Backen! Wir haben zubereitet: Cous-Cous-Salat, Bohnen-Hummus und zwei verschiedene Sorten Cupcakes. 

Foto: Begehung Demeter-Hof mit Manu (Jugendinitaitive) 

„Nachhaltiger Konsum“ in Stuttgart 

Unser Konsum ist für fast ein Drittel unseres ökologischen Fußabdrucks verantwortlich – eine ganze Menge, wie wir finden. Darum haben wir uns auf eine konsumkritische Stadttour durch Stuttgart begeben. Wir haben erfahren, wie wir unser Einkaufverhalten klimafreundlich und sozialverträglich gestalten können und jede Menge Anlaufstellen in Stuttgart kennengelernt: 

Halt gemacht haben wir unter anderem bei dem Unverpackt-Laden “Schüttgut”, dem Foodsharing Café
“Raupe Immersatt” und der plastikfreien Drogerie “Ohne PlaPla”. Durch die Straßen schlendernd macht Lernen doch am meisten Spaß! Obendrauf gab es wertvolle Insights zur Entstehungsgeschichte der Läden und Einblicke in die spannenden Lebensläufe und das Tagesgeschäft der Ladenbesitz*innen. 

„Aktivismus und Engagement für Klimaschutz“ in Isny im Allgäu 

Auf Wunsch der Schüler*innen hin haben wir uns einen Tag lang mit möglichen Veränderungen im Schulalltag und -gelände beschäftigt. Unter dem Zeichen „Klimaschutz an meiner Schule“ hat die Gruppe Probleme identifiziert und an Lösungsstrategien gearbeitet: 

  • Gibt es eine funktionierende Mülltrennung im Klassenzimmer und in der Schule?
  • Steht klimafreundliches Essen auf dem Menüplan der Mensa?  
  • Wo lassen sich im Schulalltag Verpackungen einsparen?  

Von Recycling-Papier im Lehrer*innenzimmer bis hin zu einem Urban Gardening Projekt waren viele Ideen dabei. Um diese Vorschläge in die Realität umzusetzen, gab es Unterstützung in Form kreativer Methoden aus dem Bereich Projektmanagement. Isnys Schüler*innen arbeiteten fleißig an Zeitplänen, ersten Schritten und bunten To-Do-Listen. Wir sind gespannt auf die Umsetzung der Ergebnisse! 


Bild: Patrick von der Jugendinitiative rettet Lebensmittel, Foto: Jasmin

„Ressourceneffizienz“ in Leonberg 

Dieser Aktionstag stand unter dem wichtigen Thema „Umgang mit Ressourcen“ und der Frage:  

  • Wo in unserem Alltag können wir wertvolle Ressourcen sparen?  
  • Und noch wichtiger: Wo gelingt uns das direkt vor unserer Haustüre?  

Dazu haben wir uns in Leonberg nach Orten umgeschaut, an denen wir selbst für Umweltschutz aktiv werden können. Neben Leih- und Tauschalternativen haben wir Reparaturangebote kennengelernt und uns mit der Rettung von Lebensmitteln beschäftigt.  

Für die Perspektive aus der Praxis haben uns die Initiativen Repair Café Leonberg und Foodsharing Stuttgart einen Besuch abgestattet und uns Einblicke in den täglichen Kampf gegen die Verschwendung geschenkt. Am Aktionstag wurden Lichterketten und Schirme repariert und Fahrräder aufpoliert. Die Menge an gerettetem Obst und Gemüse, Brot, süße Teilchen und Saucen, die als „gerettete Lebensmittel“ auf den Schultischen im Klassenzimmer gelandet sind, machen bewusst, welche Haufen an wertvollen Lebensmitteln täglich im Müll landen. 

Mit diesen beiden starken Motoren der Veränderung haben die jungen Menschen zwei Beispiele kennengelernt, deren Türen jederzeit zur Nutzung oder für das eigene Engagement offenstehen.  

„Plastikvermeidung und Less Waste“ in Esslingen 

Deutschland zählt noch immer zu einem der größten Plastikverschmutzer weltweit und die Verpackungsmüll-Menge steigt u.a. durch den erhöhten Onlineversandhandel weiter an. In einem Workshop haben wir erarbeitet, welche Veränderungen wir uns von der Politik und den Unternehmen wünschen. So beispielsweise: 

  • ein Pfandsystem für Lebensmittelverpackungen
  • ein stärkeres Öko-Design für Behältnisse aller Art  
  • die Einhaltung der Mehrwegquote  

In einer Gruppenarbeit wurden plastikfreie Alternativen für verschiedene Situationen erarbeitet.  

  • Wie kann Ich eine Geburtstagsfeier plastikfrei gestalten? 
  • Welche umweltfreundlichen Möglichkeiten gibt es beim Hausputz oder der Morgenroutine?  

Auf diese Fragen haben wir Antworten gefunden und Produkte ausprobiert.  

Bei einer Exkursion zu Precious Plastic Esslingen haben wir im zweiten Teil des Tages Plastik von einer anderen Seite kennengelernt. Plastikabfälle, die gewöhnlich als Müll deklariert werden, bekommen hier ein neues Leben. Die weltweite Initiative zaubert aus Shampoo-Flaschen, Verpackungsmaterial oder Einwegmasken neue Produkte wie Karabinerhaken, Weihnachtsschmuck oder sogar Sitzmöbel. Das beeindruckt und motiviert zum Mitmachen! 

„Fair Fashion – Faire Sneaker” in Gernsbach 

Die Idee für diesen Aktionstag kam aus den Reihen der Schüler*innen selbst. Und was eignet sich besser, um das Thema „Fair Fashion“ zu behandeln, als die Trendthemen Style und Sneaker?  

Die Sneaker Industrie boomt und es gibt immer mehr Modelle in immer kürzeren Abständen – das kommt nicht ohne einen Preis. Viele Sneaker landen nach kurzer Zeit im „Recyclingprozess“ und werden verbrannt. Bei der Herstellung schaden ein hoher Chemikalieneinsatz und minderwertige Entlohnung Menschen und Umwelt.  

Wir können einen Unterschied machen, indem wir zu Secondhand oder fairen Labels greifen und uns bewusst machen, was wir wirklich brauchen. Dazu haben wir mit dem fairen und nachhaltigen Sneakerlabel Ethletics gesprochen. Ethletics nutzt Bio-Baumwolle und Bio-Kautschuk für ihre Herstellung und hält einen persönlichen Kontakt zu den Arbeiter*innen in der Produktion.  

Schnell wurde klar, dass neben dem theoretischen Input am Aktionstag auch praktisch und kreativ gearbeitet werden möchte. In einer DIY-Workshopphase gestalteten die Schüler*innen nachhaltige Sneakers nach ihren eigenen Vorstellungen selbst. Unterstützung bekamen sie von Expert*innen aus der Streetart Szene, die das nötige Know-How mitbrachten und Materialien wie Lackstifte und Spraydosen zur Verfügung stellten. Die Ergebnisse können sich sehen lassen! 

Bild: Schüler*innen gestalten ihre eigenen Sneakers, Foto: Jasmin

„Bienenwachstuch-Upcycling“ in Bühl 

Mit der Bienen- und Garten-AG des Windeck-Gymnasiums in Bühl haben wir in diesem Workshop aus Baumwollstoffresten Bienenwachstücher gemacht. Bienenwachstücher sind durch ihre natürliche antibakterielle Wirkung eine nachhaltige Alternative zu Frischhaltefolie und halten Lebensmittel frisch, ohne Müll zu produzieren.  

Mit dem Crash Kurs in Verpackungsalternativen und der Herstellung und Verwendung von Bienenwachs, steht der Bienen AG im neuen Schuljahr nichts mehr für die eigene Produktion im Wege. Sobald sich die schuleigenen Bienen aus dem Winterschlaf begeben und genügend Wachs produzieren, kann der Prozess rund um Bienenwachskerzen und -tücher gestartet werden! 

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