Buen Vivir

Das Recht auf ein gutes Leben

Am Dienstagabend, 03.Mai 2016, fanden wir – vier Vertreterinnen der Jugendinitiative bzw. des Jugendbeirats der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württembergs –  uns im Haus der katholischen Kirche in Stuttgart ein, um in den Genuss von schwungvollen südamerikanischen Rhythmen und einem anregenden Vortrag von Alberto Acosta über das „gute Leben“ zu kommen.

Der ehemalige Energieminister Ecuadors stellte ein Konzept vor, das auf der Lebensanschauung und den Erfahrungen der indigenen Andenvölker beruht: Ein Leben in Harmonie mit Mit- und Umwelt. Diese Ideen haben bereits Einzug in die Politik einiger südamerikanischer Länder gefunden: Sowohl in Ecuador, als auch in Bolivien wurde das „Recht auf ein gutes Leben“ in die Verfassung aufgenommen. Leider wird dessen Umsetzung nicht immer konsequent eingehalten.

Acosta kritisierte das aktuelle Wirtschaftssystem und bemerkte: „Ein grenzenloses Wachstum der Wirtschaft in einer begrenzten Welt ist ein Paradox!“ Trotz dem globalen Wirtschaftswachstum der letzten Jahre scheinen die Menschen heute nicht messbar glücklicher. 62 Individuen besitzen 50% des globalen Reichtums. Dies sieht er als Beweis, dass wir das kapitalistische System überwinden müssen: Suffizienz statt Konsum und Harmonie statt Wettbewerb! Acosta ruft dazu auf, diese Ziele in der (globalen) Gemeinschaft zu verfolgen und zu realisieren.

Musikalisch aufgepeppt wurde der Abend durch wunderbare Töne der lateinamerikanischen Musikgruppe Grupo Sal, die Alberto Costas Vorträge bereits seit vielen Jahren musikalisch umrahmt. Dieser nicht ganz konventionelle Zugang zum Thema Nachhaltige Entwicklung hat unseren Geschmack sehr gut getroffen und uns zum Nachdenken und Diskutieren angeregt… 

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