Prinzessinnengarten: Ein Urban Gardening Projekt
Samstagvormittag besuchten wir das am Moritzplatz in Berlin Kreuzberg gelegene Urban Gardening Projekt „Prinzessinnengarten“. Auf einer Brachfläche von der Größe eines Fußballfelds wird dort seit 2009 gegärtnert. Da der Boden durch eine Schuttauflagerung unfruchtbar ist, wird in lebensmittelechten Plastikkisten das Gemüse angebaut. Somit kann auf unfruchtbarem Boden gegärtnert werden und der Garten ist allgemein mobil, falls der Nutzungsvertrag nicht verlängert werden sollte und der Garten umziehen müsste. Freiwillige können an Gartenarbeitstagen ihr Wissen oder Arbeitskraft mit einbringen. Das Gemüse wird nach biologischen Kriterien angebaut, ist aber nicht zertifiziert. Das Hauptaugenmerk des Gemüsebaus liegt nicht auf einem möglichst hohen Ertrag, sondern im Erhalt von Biodiversität, was bedeutet, dass 80 verschieden Tomatensorten angebaut wurden und eigenes Saatgut erzeugt wird. Das geerntete Gemüse wird entweder verkauft, an die Helfer abgegeben oder im angegliederten Gartenlokal verkocht. Die Gastronomie im Prinzessinengarten ist das Hauptstandbein des Gartens, um die zu zahlende Pacht zu erwirtschaften. Im Garten gibt es neben dem Gemüsebau mehrere Bienenvölker, einen Fahrradwerkstatt und eine Projekt zum Re- und Upcycling.
Insgesamt wird im Prinzessinengarten Nachhaltigkeit als Graswurzelbewegung gedacht. Der Garten ist ein Ort des Lernens, Erfahrens, Ausprobierens und des Austausches. Hier wird ganz nach dem Motto „einfach machen“ gehandelt und die Ergebnisse sind beeindruckend. Nachdem wir eine Führung vom Mitarbeiter Felix durch den Garten bekommen hatten durften wir auch noch mit anpacken und mehrere Beete von vertrockneten Bohnenpflanzen befreien. Das abgestorbene Pflanzenmaterial wird natürlich kompostiert und so der Nährstoffkreislauf geschlossen. Wir wünschen dem Projekt weiterhin viel Erfolg, macht weiter so!