Neue Zugänge in der Waldpädagogik

Ab in die Natur

 
Bildungsangebote, die auch Jugendliche für Aktivitäten im Wald begeistern, müssen erfahrungsgemäß mehr bieten als Pirschpfadtiere oder Fühlsäckchen. Bei Umfragen unter Jugendlichen wurde deutlich, dass sie sich sehr wohl für die Natur interessieren und gut über Umweltprobleme informiert sind. Doch die Ansprüche, die sie an ein natur- oder waldpädagogisches Bildungsangebot stellen, unterscheiden sich deutlich von jüngeren Kindern. Jugendliche suchen meist nach Herausforderungen und wollen ihre körperlichen Grenzen erfahren und ausloten. Sie wünschen sich Freiräume, um kreativ zu werden und gemeinsame Ideen zu verwirklichen.
 
Im Zentrum des diesjährigen Forums Waldpädagogik standen u.a. diese Fragen: Wie begeistern wir junge Menschen für den Wald? Wie wirken sich herausfordernde Aktivitäten auf den Bildungsprozess aus?
 
Am Mittwoch, den 16. November, trafen sich dazu im Haus des Waldes in Stuttgart zahlreiche Pädagogen und Jugendliche, um gemeinsam eine Antwort auf diese Fragen zu finden.
Nach der Begrüßung durch Berthold Reichle vom Haus des Waldes, wurde in einer Diskussionsrunde mit dem Landesforstpräsident Max Reger, Katharina Falkenburger vom Haus des Waldes und Jan Kuttler von der Jugendinitiative der Nachhaltigkeitsstrategie das Thema eröffnet.
Anschließend hatten die Teilnehmer/innen des Forums in einem zweiteiligen Workshop verschiedene Aktivitäten im Wald zur Auswahl. Beim Baumklettern, Mountainbiken, Waldarbeit oder Erlebnispädagogik konnten sie die Aktivitäten erleben und ausprobieren.
Danach konnte man sich im Haus des Waldes wieder aufwärmen und gespannt den Vortrag von Reinhard und Rafaela Zwerger über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse in der Erlebnispädagogik verfolgen. Anschließend berichtete Prof. Dr. Ralf Roth von der Deutschen Sporthochschule Köln über den Wert des Natursports für die Bildung.
Beim zweiten Teil des Workshops erarbeiteten sich die Teilnehmer mögliche Formate und Projekte für ihre Aktivitäten und untersuchten, welche Effekte diese als Zugang für die Bildung haben. In der abschließenden Präsentation wurden die Ergebnisse der Gruppen vorgestellt und diskutiert.
 
Die wichtigste Erkenntnis dieses gelungen Forums ist, dass Herausforderungen und Grenzerfahrungen sich sehr gut als neuen Zugang zur Waldpädagogik nutzen lassen können. Außerdem lassen sich Jugendliche besser an das Thema Wald heranführen, wenn man Wald- und Erlebnispädagogik verknüpft.
 
Also nichts wie raus in die Natur…
 
© Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume ; wewws
 

Foto: JIN

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