Klimafreundliche Mobilität

Wie Klimaschutz im Verkehrssektor aussehen kann, darüber diskutierten Landesverkehrsminister Winfried Hermann, Dr. Wiebke Zimmer vom Öko-Institut e.V., Dr. Alexander Pischon von den Karlsruher Verkehrsbetrieben und Jugendbeirätin Cornelia Glitz beim Auftakt der Veranstaltungsreihe "MobilitätsIMPULSE" - KLIMA SCHÜTZEN - KLIMAFREUNDLICHE MOBILITÄT VORANBRINGEN am 24. Juli 2019 in Stuttgart.

Mit rund 30 Prozent machten in Baden-Württemberg auch im Jahr 2017 die Verkehrsemissionen einen Großteil der Treibhausgas-Emissionen aus. Von 1990 bis 2017 stiegen die Treibhausgase aus dem Verkehrssektor um 13 Prozentpunkte. Mit dieser Bilanz startete am 24. Juli 2019 die vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg initiierte Vortragsreihe „Mobilitätsimpulse“ in Stuttgart.

„Wir müssen endlich wirksamer handeln“, schloss sich Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) der Forderung der Fridays-for-Future-Bewegung an. Die von der Landesregierung im Rahmen des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts (IEKK) vorgestellten Maßnahmen müsse man „deutlich verschärfen“, so Hermann. Um den CO2-Ausstoß aus dem Verkehr bis 2030 um 40 Prozentpunkte zu senken, seien drastische Schritte notwendig. Konkret: Jedes dritte Auto müsse bis 2030 klimaneutral fahren und das Angebot des ÖPNV verdoppelt werden. Darüber hinaus sei es laut Hermann sinnvoll, dass man bei „zweispurigen Straßen in den Städten eine Fahrbahn dem Autoverkehr wegnimmt und für alternativen und umweltfreundlichen Verkehr bereit stellt“.

Die Vertreterin des Öko-Instituts Wiebke Zimmer stellte unter anderem das Klimaschutzpaket von Bundesumweltminister Andreas Scheuer (CSU) infrage. Die ambitionierten Ziele im Verkehrssektor seien allein durch die Förderung von Elektroautos oder der Forschung an neuen Kraftstoffen nicht zu erreichen. Es brauche darüber hinaus auch Verbote sowie Versteuerung.

Cornelia Glitz sprach sich als Vertreterin des Jugendbeirats der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg für mehr Platz für Fahrradfahrende und bereitere Gehwege aus. Außerdem lieferte sie konkrete Ideen, wie der Platz in der Stadt besser genutzt werden könnte: „Von der Straße bleibt nur eine Spur frei für die Straßenbahn. Autofahren ist nicht mehr als Individualverkehr möglich, Parkplätze am Straßenrand entfallen. Als Autos sind hier nur noch Taxis, Sammeltaxis oder Busse unterwegs.“ Des Weiteren wäre es sinnvoll, den Flugverkehr in die Verkehrsstrategien einzubeziehen und neben der Kerosinbesteuerung auch eine Erhöhung der Flughafengebühr in Baden-Württemberg durchzusetzen.

Die nächste Veranstaltung von Mobilitätsimpulse wird am 26. November erneut in Stuttgart stattfinden.


Foto: JIN

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