Klimawandel

Am Mittwoch, den 23. Juni 2021, fand im Hospitalhof Stuttgart die Veranstaltung „Klimawandel: Zieht euch warm an, es wird heiß!“ zu Fragen rund um die aktuelle Klimadebatte und Maßnahmen für mehr Klimaschutz statt.

Nach seinem Vortrag diskutierte Hauptredner Sven Plöger mit den Mitgliedern des Jugendbeirats der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg Magdalena Söllner und Sander Frank über notwendige Handlungsschritte und politisches Engagement.

Initiator und Organisator des Themenabends war das Agenda 2030 Bündnis "mEin Stuttgart – mEine Welt", das von einem breiten Spektrum von Kooperationspartnern aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung getragen wird.

Die Veranstaltung komplettierte als Teil II den Themenabend „Klimawandel: Gute Aussichten für morgen?“, der bereits am 30. Juni 2020 mit Sven Plöger und den UN- Jugenddelegierten in der Volkshochschule Stuttgart durch das Agenda 2030 Bündnis organisiert wurde.

Dé·jà-vu: Die Vorbereitungen des zweiten Themenabends wurden wie im Juni 2020 von der Unsicherheit, ob und in welchem Rahmen die Veranstaltung stattfinden kann, begleitet. Umso schöner war es, dass zum diesjährigen Vortrag mit Diskussion 180 Personen im Hospitalhof begrüßt werden konnten. Ein weiteres Mal hat es sich gelohnt, dranzubleiben. Dies gilt nicht nur für die Vorbereitungen, sondern umso mehr für das Thema des Abends: Klimaschutz!

Nach der Begrüßung durch Pfr. Monika Renninger (Hospitalhof) und im Namen des Bündnisses durch Dr. Martina Merklinger, Geschäftsführerin von Welthaus Stuttgart e.V., nahm Diplom-Meteorologe Sven Plöger das Publikum anschaulich zum Thema mit und verdeutlichte gleich zu Beginn, wie wichtig ein Umdenken im Bereich Klimaschutz und Nachhaltiger Entwicklung gerade jetzt sei.

Sven Plöger vermittelte eindrücklich, dass dieses Umdenken nicht von allein passiere, sondern gemeinsame Lösungen von jungen und älteren Menschen, Politik und Gesellschaft sowie vielen weiteren Akteuren erfordere. Dabei mangele es meistens nicht am fehlenden Wissen, was zu tun wäre, um das Klima zu schützen, sondern daran, tatsächlich ins Handeln zu kommen. Der Schritt vom Wissen zum Handeln sei nicht immer einfach, deshalb brauche es jede und jeden Einzelnen, die oder der sich für den Klimaschutz einsetzt und im Alltag kleine Dinge verändert. Gleichzeitig sprach Sven Plöger auch von der notwendigen Veränderung bestimmter Rahmenbedingungen: Klimaschutz zu betreiben und klimaneutral zu wirtschaften müsse profitabler und attraktiver sein als dem Klima zu schaden.

Darüber hinaus thematisierte Sven Plöger die wichtige Unterscheidung zwischen Klima und Wetter. Während sich das Wetter auf kurzfristige Änderungen beziehe, nehme Klima die langfristigen statistische Veränderungen des Wetters in den Blick. Ein kalter Frühling bedeute deshalb nicht, dass der Klimawandel nicht stattfinden würde. Ein ähnlicher Trugschluss läge auch in Hinblick auf die Reduktion der CO2-Emissionen im Jahr 2020 vor. Diese seien durch die Beschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie tatsächlich gesunken. Um allerdings die Ziele des Pariser Klima-Abkommens zu erreichen, brauche es langfristig eine noch stärkere Reduktion der Emissionen.

Wie das konkret gelingen kann? Diese Frage diskutierte Sven Plöger mit Magdalena Söllner und Sander Frank, die sich beide seit drei Jahren im Jugendbeirat der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg engagieren. Der Jugendbeirat hat die Aufgabe, für nachhaltiges Handeln im Alltag zu begeistern und die Anliegen von jungen Menschen aus Baden- Württemberg an die Politiker*innen des Landes zu kommunizieren.

Zur Frage, wie Emissionen eingespart und echter Klimaschutz gelebt werden kann, haben beide viele konkrete Ideen und Vorschläge: Vor allem brauche es die stärkere Beteiligung von Jugendlichen an Entscheidungsprozessen. So habe es beispielsweise keine jungen Menschen in der Kohlekommission der Bundesregierung gegeben.

Des Weiteren sei es unabdingbar, die Ungleichheiten zwischen den Ländern in den Blick zu nehmen. Viele Länder spürten die Klimakrise, die wir mit zu verantworten haben, bereits jetzt. Deshalb sei es so wichtig, auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen aufmerksam zu machen und konkrete Aktionen für nachhaltiges Handeln zu starten: u.a. Kleidertausch, um vorhandene Ressourcen zu nutzen; Kochen mit „geretteten“ Lebensmitteln; Workshops und kreative Dialogformen zu den Nachhaltigkeitszielen und vieles mehr.
Ganz im Sinne von „Vom Wissen zum Handeln“.

Nach weiteren Ideen und Kommentaren aus dem Publikum rundete Dr. Martina Merklinger den Abend mit einem Ausblick auf die weiteren Aktivitäten des Agenda 2030 Bündnisses ab.

Bereits vor der Veranstaltung hat Sven Plöger im Interview mit dem SWR2 über konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz gesprochen sowie bei Stuggi TV exklusiv im Hospitalhof.

Dieser Themenabend wurde unterstützt von:

  • Landeshauptstadt Stuttgart
  • Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (Landesverband Baden- Württemberg)
  • Concordia Oeco
  • GLS-Bank

Text: Lena Ebinger (JIN) und Johannes Lunev (LHS)
Fotos: Lena Ebinger (JIN) und Welthaus Stuttgart e.V.
Koordination: Welthaus Stuttgart e.V.

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