Jugendrat trifft Umweltministerin Thekla Walker

Die Zukunft gehört der Jugend!

Jugendrat trifft Umweltministerin Thekla Walker

04. März 2024, Stuttgart. Der Jugendrat für Klima und Nachhaltigkeit des Landes Baden-Württemberg hat sich am Montag, den 04. März mit Umweltministerin Thekla Walker getroffen. Thema des Gesprächs war vor allem die Arbeit des Jugendrats, beispielsweise im Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). Diskutiert wurden außerdem das Klimacamp im Altdorfer Wald und die drohende Rodung von Teilen dessen für die Erweiterung eines Kieswerks. 

Ökologische Nachhaltigkeit an Schulen

Der Jugendrat sieht die Notwendigkeit, Nachhaltigkeit in Lehrplänen und im Schulalltag als zentralen Baustein zu verankern. Zu guter Bildung gehören neben der (fächerübergreifenden) Behandlung im Unterricht auch praktische Erfahrungen. Der Jugendrat strebt daher eine Kooperation mit dem Landesschüler*innenbeirat an, um ein Konzept für einen Thementag „ökologische Nachhaltigkeit“ an baden-württembergischen Schulen auszuarbeiten. Ziel ist es, Bildung für Nachhaltige Entwicklung langfristig im Schulalltag zu etablieren, vor allem in Form von praktischen Projekten. 

Jugendrat Tobias Alexi: „Als Schüler hätte ich mir gewünscht, in der Schule neben dem Unterrichtsstoff auch praktische Erfahrungen im Bereich der Nachhaltigkeit sammeln zu können. Nachhaltigkeit hat in der Schule nicht den Stellenwert, den das Thema verdient.“

Ministerin Thekla Walker: “Ich habe bei unserem Treffen mit den Jugendlichen auch über das Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an unseren Schulen gesprochen. Wir sind uns einig: Nur wenn junge Menschen über ausreichend Wissen über nachhaltiges Handeln verfügen, können sie informierte Entscheidungen treffen und zum Schutz der Umwelt sowie einer nachhaltigen und gerechten Entwicklung der Gesellschaft beitragen.”

Jugendrat trifft Umweltministerin Thekla Walker

Klima-Camp im Altdorfer Wald

Ein wichtiger Teil des Gesprächs war außerdem der Altdorfer Wald und das dortige Klima-Camp. Durch die Änderung des Regionalplans Bodensee-Oberschwaben können Teile des Altdorfer Waldes für die Erweiterung eines Kieswerkes gerodet werden. Eine Rodung des Altdorfer Wald hätte für Gewässerschutz und Artenvielfalt in der Region fatale Folgen. Ein vom Landkreis beauftragtes Gutachten bestätigt die ökologische Relevanz des Gebiets und schlägt vor, Teile des Altdorfer Waldes als „Nationales Naturmonument“ auszuweisen. Der Jugendrat hat im Rahmen des Gesprächs seine Unterstützung für die Belange der Aktivist*innen im Altdorfer Wald zum Ausdruck gebracht. Er setzt sich für den Erhalt des Waldgebietes ein. 

Jugendrat Jonas Klein: „Man müsste meinen, dass im Jahr 2024 Wälder geschützt und gepflanzt werden, nicht gerodet. Vor allem dann nicht, wenn die Rodung der Produktion von klimaschädlichem Beton nutzt. Ein Gutachten des Landkreises hat die ökologische Relevanz des Gebietes jetzt bestätigt. Es ist Zeit, dass der Altdorfer Wald ein Schutzgebiet wird!“ 

Ministerin Thekla Walker: „Die Abwägung zwischen der Sicherung von Rohstoffvorkommen und dem Schutz von Bereichen mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft sowie der Wasserwirtschaft findet im Rahmen der Aufstellung des Regionalplans bzw. konkret im jeweiligen Genehmigungsverfahren statt. Die Ausweisung von Schutzgebieten, die der Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten dient, setzt bestimmte seltene oder sonst besonders schützenswerte Artvorkommen voraus. Ist eine Fläche nach den Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes nicht schutzwürdig, kann auch kein Schutzgebiet ausgewiesen werden.“ 

Jugend muss gehört werden und mitentscheiden!

Der Jugendrat, der Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg ist, vertritt Jugendliche gegenüber der Politik. Derzeit engagieren sich 22 Jugendliche aus ganz Baden-Württemberg im Jugendrat für Klima & Nachhaltigkeit. Die letzte Wahl der Jugendrät*innen fand im April 2023 statt. Die Auswahl traf eine Jury bestehend aus Vertreter*innen von Jugendorganisationen, Kinder- und Jugendarbeit, Ministerien und des Jugendrats. 

Ministerin Thekla Walker: „Die Perspektiven junger Menschen sind zentral, wenn wir über die Zukunft diskutieren und entscheiden. Die Zukunft gehört der Jugend, deshalb ist es ein Gebot, dass diese gehört wird und mitentscheidet. Der Jugendrat für Klima und Nachhaltigkeit ermöglicht genau das. Um die Transformation hin zur Klimaneutralität in Baden-Württemberg zu gestalten, braucht es neben der Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft vor allem auch starke zivilgesellschaftliche Akteure wie den Jugendrat. Ich bin dankbar für das ehrenamtliche Engagement dieser jungen Menschen und fand den Austausch mit ihnen wieder sehr anregend.“ 

Die Ministerin und der Jugendrat haben sich gemeinsam verständigt, die Gespräche im regelmäßigen Abstand fortzuführen und die gute Zusammenarbeit beizubehalten. 
 

Jugendrat trifft Umweltministerin Thekla Walker
Foto (v.l.n.r): Sophia Häußler, Tobias Rosenberger, Jonas Klein, Hanna-Marie Distler, Jan Kuttler, Tobias Alexi, Ministerin Thekla Walker, Angelika Kiefer, Elina Fehr, Jonas Beck, Yannick Werner, Alicia Giesl 
 


Text: Sophia Häußler
Fotos: Umweltministerium Baden-Württemberg

Kontakt:
AG Öffentlichkeitsarbeit
Sophia Häußler, E-Mail: sophia@jr-bw.de
Instagram: jugendrat_bwWebsite

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