Globales Lernen in der beruflichen Bildung

Globales Lernen in der beruflichen Bildung

Das Projekt Grenzenlos

  • Was hat mein Handy mit dem Kongo zu tun?
  • Woher kommt das Holz eigentlich, das wir verarbeiten? Die Avocado? Meine Jeans? Die Banane?
  • Und was heißt hier fair?

Die Welt wird immer internationaler. Umso wichtiger ist es, dass junge Menschen interkulturelle Kompetenzen erwerben. Dass sie globale Zusammenhänge überblicken – verstehen wie Menschen, berufliche Tätigkeiten und Produkte miteinander verflochten sind. 

Eine hervorragende Möglichkeit, schon in der Schule an die globale Welt herangeführt zu werden, bietet das Projekt Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen BildungGrenzenlos vermittelt spannende Expert*innen aus dem Globalen Süden – aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Bei diesen Expert*innen handelt es sich um sind Studierende. Sie kommen also aus der gleichen Altersgruppe wie die Berufsschüler*innen. Und das hat viele Vorteile:

  • Die Wissensvermittlung findet auf Augenhöhe statt. Schüler*-innen fühlen sich in ihrer Lebenswelt ernst genommen. 
  • Statt einseitiger Wissensvermittlung, treten Lehrende und Schüler*innen in Dialog. Es findet ein Informationsfluss und Erfahrungsaustausch in beide Richtungen statt. 
  • Die Infos stammen aus erster Hand. Fachwissen und persönliche Erfahrungen mit Nachhaltigkeitsthemen gehen Hand in Hand. Das erhört die Authentizität und macht die Infos lebensnaher und damit greifbarer. 
  • Den Schüler*innen fällt es leichter, sich eine eigene Meinung zu bilden und die eigene Lebensweise kritisch zu überprüfen. Die Frage „Wie wirkt sich ihr Lebensalltag und Konsum in Deutschland auf die Situation in vielen Regionen der Welt aus?“ bekommt ein Gesicht und steht nicht mehr abstrakt im Raum.

Beispiele aus der Grenzenlos-Praxis

Patience floh aus der Demokratischen Republik Kongo nach Deutschland. Heute steht sie kurz vor dem Abschluss ihres Studiums in Sozialer Arbeit in Frankfurt. Als Expertin schilderte sie Auszubildenden in Frankfurt anhand eigener Erfahrungen, wie Kinder im Kongo unter menschenunwürdigen Bedingungen Coltan in Minen abbauen – um zu überleben. Coltan ist einer der wichtigsten Rohstoffe für die Mobiltelefon- und Computerindustrie.* 

Olufemi aus Nigeria studiert in Marburg. Als Experte hielt er vor angehenden Touristikkaufleuten einen Vortrag zu Tourismus in Afrika – abseits der ausgetretenen Safari-Pfade. Einige Schüler*innen waren so begeistert, dass sie nicht nur in ihren nächsten Ferien ein afrikanisches Land bereisen wollten, sondern schon darüber nachdachten, afrikanische Länder in ihr zukünftiges Reisesortiment aufzunehmen.*
[* Vgl. Didacta Magazin Grenzenlos (PDF)] 

Grenzenlos in Baden-Württemberg

Grenzenlos ist ein Projekt des World University Service (WUS) e. V. und wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und den beteiligten Ländern gefördert. Seit 2017 profitieren auch berufsbildende Schulen in Baden-Württemberg von der Vermittlung von Referent*innen, die in ihren kostenlosen Lehrkooperationen den Fokus auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen legen. 

Weitere Infos findest Du hier.

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