Pyrolyseanlage in Freiburg

Pyrolyseanlage in Freiburg

Mitglieder des Jugendrats besichtigen die Pyrolyseanlage der Abfallwirtschaft in Freiburg

Am 3. August haben Mitglieder des Jugendrats für Klima & Nachhaltigkeit im Umschlags- und Verwertungszentrum Eichelbruck bei Freiburg die Pyrolyseanlage der Stadt besichtigt. Dort wird aus den holzigen Abfällen von städtischem Grünschnitt Pflanzenkohle hergestellt.

Der Pflanzenkohle wird viel Gutes nachgesagt. 

Sie soll Böden fruchtbarer machen, als Wasserspeicher dienen und CO2 im Boden binden. Außerdem soll sie komplett aus Holzabfällen hergestellt werden können. Doch wie funktioniert das genau? Die Mitglieder des Jugendrats für Klima und Nachhaltigkeit in Baden-Württemberg wollten das genauer wissen und haben deshalb die Pyrolyseanlage der Abfallwirtschaft in Freiburg besucht.

Die Anlage ist auf den ersten Blick unscheinbar. 

Es handelt sich um zwei geschlossene, miteinander verbundene Metallkessel. Auf der einen Seite kommen die Hackschnitzel – also kleine Holzstücke – hinein, auf der anderen die Pflanzenkohle wieder heraus. 

So funktioniert’s im Detail

Ein Mitarbeiter der ASF erklärt uns, wie die Anlage funktioniert: Es beginnt mit den Hackschnitzeln. Sie werden vor Ort aus holzigen Abfällen aus dem Grünschnitt im Stadtgebiet hergestellt. Damit sie in der Anlage verwendet werden können, müssen sie zunächst getrocknet werden. Dafür wird die Abwärme der Verkohlung verwendet. Die trockenen Hackschnitzel werden dann in den Metallkessel befördert, wo sie verkohlt werden. Bei diesem Vorgang verbrennt ein Großteil der Stoffe im Holz, aber der Kohlenstoff bleibt zurück. Die dabei entstehenden Gase werden in einem zweiten Kessel verbrannt und liefern Wärme für die Verkohlung. Anschließend wird die Pflanzenkohle mit Wasser abgelöscht und in großen Säcken gesammelt.
 

Jugendrat für Klima und Nachhaltigkeit besichtigen Pyrolyseanlage in Freiburg
Bild: Zoé, Jonas, Yannick, Elina und Sophia (v.l.n.r.)

500 Euro kostet ein 500-kg-Sack Kohle. 

Und wer kauft das? Die Landesgartenschau habe viel abgekauft, außerdem einige Biobauern aus der Region, erzählt der Mitarbeiter der ASF. Damit sich die Anlage richtig lohnt, werden zusätzlich CO2-Zertifikate verkauft. Denn wenn die Pflanzenkohle in den Boden eingebracht wird, bleibt der in ihr enthaltene Kohlenstoff gebunden. Durch ihre Eigenschaft, Wasser und Nährstoffe wie ein Schwamm aufzusaugen und wieder abzugeben, ist sie zudem ein toller Wasser- und Nährstoffspeicher.

Wir kehren begeistert und inspiriert von der Besichtigung der Pyrolyseanlage zurück. Und denken: Es wird Zeit, dass Pyrolyseanlagen öfter zur Verwertung von Holzabfällen verwendet werden.

 


Text: Sophia Häußler
Bilder: Yannick

Deine Meinung zählt