Adventsaktion Freiburg 2016

Weihnachten mal anders

So gestaltest Du Dein Weihnachtsfest möglichst klima- und umweltfreundlich!

„Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter“, singen wir zur Weihnachtszeit. Doch die meisten Weihnachtsbäume sind nicht ganz so grün, wie sie scheinen. Zumindest dann, wenn grün, nachhaltig und klimafreundlich bedeutet. Mit unserer Advents-Aktion möchten wir, in Kooperation mit der Stabsstelle Nachhaltigkeitsmanagement Freiburg, dazu beitragen, dass das Bewusstsein beim Weihnachtsbaumkauf steigt und zeigen, wie das Fest umweltfreundlicher gestaltet werden kann.

Jährlich stehen laut dem EHI Retail Institut deutschlandweit rund 29 Millionen Bäume in unseren Wohnzimmern. Dort bleiben sie durchschnittlich zwei Wochen, bevor sie entsorgt werden. Viele der Bäume wachsen in Sonderkulturen, in denen nicht selten Dünge-, Unkrautvernichtungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel zum Einsatz kommen. Zusätzlich dazu wirken sich lange Transportwege negativ auf die Klima- und Ökobilanz der Bäume aus. Wer beim Kauf seines Baums auf eine ökologische und regionale Herkunft achtet, macht bereits einen ersten Schritt in Richtung grüne Weihnachten. Selbst gemachter Baumschmuck und eine LED-Lichterkette vervollständigen das Ganze.

Das solltest Du beim Kauf eines Weihnachtsbaumes mit niedriger Ökobilanz, beachten:

Ökologische Bewirtschaftung

Die gute Nachricht: Für unsere Weihnachtstradition werden keine Wälder abgeholzt. Die Wuchsdauer bis zur Ernte beträgt zwischen 10 und 12 Jahren. In dieser Zeit nimmt die Tanne CO2 auf, was sich positiv aufs Klima auswirkt.

Unsere Weihnachtsbäume wachsen in speziellen Tannenbaumkulturen. Damit die Tanne gleichmäßig wächst und ihre Nadeln schön grün bzw. blau werden, kommen beim Anbau Herbizide und Düngemitteln zum Einsatz. Um Pestizide weitestgehend zu vermeiden, kannst du Bäume von ökologisch bewirtschafteten Baumkulturen beziehen. Diese sind nicht immer frei von Schönheitsfehlern, sondern eben natürlich gewachsen. Bäume aus ökologischer Bewirtschaftung erkennst du am Bioland- oder EU-Biosiegel sowie am FSC-Zertifikat. Im ökologischen Weihnachtsbaumanbau werden die zur Neupflanzung vorgesehenen Flächen nicht mit Herbiziden kahlgespritzt, sondern mechanisch von Aufwuchs befreit. Schafe halten die Gräser zwischen den Bäumchen kurz und gefährden durch ihr wählerisches Fressverhalten die Weihnachtsbäume nicht. Im Gegenteil, ihre Ausscheidungen sorgen sogar für natürliche Düngung. Preislich unterscheiden sich ökologisch gewachsene Tannen in der Regel nicht von konventionellen Bäumen.

Regionale Herkunft

Für den deutschen Markt werden die meisten Weihnachtsbäume in Nordrhein-Westfalen, Niedersachen und Schleswig-Holstein angebaut. Teilweise beliefern auch dänische Produzenten Kunden in Deutschland. Damit die Transportwege und somit der CO2-Ausstoß gering bleiben, lohnt es sich, Bäume aus der Region zu beziehen. Anbieter aus Baden-Württemberg findest Du z.B. bei Robin Wood. Auch der Christbaumverband Baden-Württemberg e.V. bietet eine Übersicht zu regionalen Weihnachtsbäumen an. Beim Förster oder Forstamt aus der Region kann man seinen Baum oft sogar selbst schlagen, was sicherlich ein einmaliges Erlebnis ist.

Mehrweg-Weihnachtsbaum

Weihnachtsbäume kannst Du auch mit Ballen kaufen. Dahinter steckt die Idee, diese im Garten einzupflanzen und im Folgejahr wieder zu verwenden. Leider wird vielen Weihnachtsbäumen mit Ballen ihr umfangreiches Wurzelwerk deutlich gestutzt, das erschwert den Bäumen nach dem Weihnachtsfest das Anwurzeln im Boden. Auch klimatische Veränderungen zwischen Außentemperatur und Zimmertemperatur verursachen Stress für den Baum. Es gibt jedoch regionale Baumschulen, wie zum Beispiel die Baumschule Vonderstrass aus Freiburg, die sich auf den Verkauf von Mehrweg-Weihnachtsbäumen spezialisiert haben. Kundinnen und Kunden bekommen Pflegetipps, damit die Bäume nach dem Fest weitestgehend unbeschadet zur Baumschule zurückgebracht werden können. Die Praxis zeigt, dass kleinere Bäume (bis 1,50 m) eine deutlich bessere Chance haben, die Feiertage im Haus zu überstehen und später wieder draußen Fuß zu fassen.

Alternativ zur Rückgabe kannst Du den Baum auch im eigenen Garten einpflanzen oder zu einem Förster aus der Region bringen. Wichtig: kläre vorher mit dem Förster ab, welche Baumart er in seinem Bestand haben möchte, damit er Deinen Baum auch annimmt. Übrigens: Ein Plastik-Weihnachtsbaum hat erst nach 17 jähriger Wiederverwendung eine günstigere Ökobilanz gegenüber dem Neukauf- bzw. Mehrwegweihnachtsbaum.

Baumschmuck selber machen

Umweltfreundlichen Weihnachtsbaumschmuck kannst Du auch selbst herstellen: Du kannst zum Beispiel Papiersterne oder Strohsterne basteln, Anhänger aus Salzgebäck ausstechen oder Tannenzapfen, Zimtstangen oder Sternanis an deinen Baum hängen, das sorgt auch für weihnachtlichen Duft. Du hast keine Lust zu basteln? Dann verwende Dekoration aus langlebigen Materialien wie Holz, Stroh oder Pappe, dann kannst Du den Schmuck aufbewahren und jedes Jahr wiederverwenden. Lametta lässt sich schlecht entsorgen, verbrennt nicht gut und verrottet auch nicht.

Wenn Du statt Kerzen eine LED-Lichterkette verwendest, dann beziehe den Strom über einen Ökostromanbieter. Nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur verbrauchen zwei zehn Meter lange Lichterketten mit herkömmlichen Birnen in sechs Wochen Strom für ca. 30€. Mit energiesparenderen LED-Schläuchen lassen sich bis zu 80 Prozent der Kosten einsparen.

Umweltgerechte Entsorgung

Den Weihnachtsbaum sollte man nicht über die Restmülltonne entsorgen. Sinnvoller ist es den Baum selbst klein zu hacken und ihn als Kompost zu verwenden. Auch Gemeinden holen die Bäume ab und bringen diese auf den Kompost, um natürlichen Dünger herzustellen. Bei der Abgabe muss der Baum frei von schlecht abbaubarer Dekoration sein.

Die Öko-Bilanz der Weihnachtsbäume

Frage nach dem richtigen Weihnachtsbaum: Tanne oder Fichte, echt oder Plastic? Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein spielen in immer mehr deutschen Haushalten eine wesentliche Rolle, die sich auch in der Kaufentscheidung für den passenden Weihnachtsbaum wiederspiegelt. Welcher der beiden Bäume letztendlich am umweltfreundlichsten zu bewerten ist, hängt sowohl von der jeweiligen Nutzungsdauer ab, als auch ob der Baum korrekt entsorgt wird. Um den Entscheidungsfindungsprozess in diesem Jahr zu vereinfachen hat sich LadenZeile die Mühe gemacht beide Baumvarianten mal ganz genau unter die Lupe zu nehmen.

Der echte Weihnachtsbaum

  • 12 Minuten Arbeitsaufwand investiert der Produzent pro Baum. Der Arbeitsaufwand für einen Hektar beträgt jährlich 80 Stunden und besteht größtenteils aus Handarbeit.
  • 1-10 neue Bäume ersetzen einen frisch gefällten Baum, um das Geschäft nachhaltig zu gestalten.
  • 8-12 Jahre dauert es durchschnittlich, bis ein Weihnachtsbaum ausgewachsen ist.
  • 105 Tonnen Sauerstoff produziert 1 Hektar Weihnachtsbaumkultur in 10 Jahren.
  • 80 Millionen Weihnachtsbäume werden jährlich europaweit angebaut. Deutschland ist der größte europäische Produzent, wobei Dänemark die meisten Bäume exportiert.
  • 10-12 Prozent der Weihnachtsbäume werden im Topf gekauft. 88-90 Prozent werden geschlagen.

Der künstliche Weihnachtsbaum

  • Polyvinylchlorid (PVC) und Metall sind die Hauptmaterialien, die für die Produktion der künstlichen Weihnachtsbäume verwendet werden.
  • Polyethylen (PE) ist ein weiterer häufig verwendeter und sehr langlebiger Kunststoff, der künstlichen Weihnachtsbäumen einen äußerst realistischen Touch verleiht.
  • 70 Jahre beträgt das theoretisch gesparte Baumwachstum, da ein echter, 10 Jahre lang immer wieder neu gekaufter Weihnachstbaum zuvor mindestens 7 Jahre wachsen musste.
  • 40kg CO2 bindet ein 2 Meter hoher Weihnachtbaum jährlich.
  • In China werden die meisten Plastikbäume der Welt hergestellt. Der Transport erfolgt weltweit in Container-Schiffen, was sich negativ auf die CO2 Bilanz der PVC-Bäume auswirkt
  • 20 Jahre müssen Plastikbäume in Gebrauch sein, bis sie eine positivere Öko-Bilanz als echte Weihnachtsbäume aufweisen.

Interessante Fakten

  • Der Weltrekordhalter im Guinnessbuch der Rekorde für den größten Weihnachtsbaum ist eine 67,36m große Douglastanne, die in Seattle 1950 dekoriert wurde.
  • Äpfel sind eine der ältesten und traditionellsten Dekorationen für Weihnachtsbäume, weil diese den Apfel vom Baum der Erkenntnis symbolisieren.
  • Menschen in Zentral- und Osteuropa hingen ihre Bäume früher verkehrt herum an der Decke auf, um die Dreifaltigkeit zu symbolisieren.
  • In Brasilien werden die Weihnachtsbäume mit Baumwolle, als Symbol für Schnee, dekoriert.
  • Die erste Person die die Idee zu elektrischen Weihnachtskerzen hatte, war Edward Johnson, ein Assistent von Thomas Edison 1882.

Mehrweg-Weihnachtsbäume für Freiburg

Im Advent 2014 und 2015 verteilte die Jugendinitiative 24 Mehrweg-Weihnachtsbäume an öffentliche Einrichtungen, Cafés und Geschäfte der Stuttgarter-Innenstadt. Auch dieses Jahr waren wir wieder unterwegs, diesmal in Freiburg. Gemeinsam mit der Stabsstelle Nachhaltigkeitsmanagement Freiburg und den Mitgliedern von LastenVelo Freiburg verteilten wir 24 Mehrweg-Weihnachtsbäume. Zu den Teilnehmern gehören beispielsweise die Buchhandlung Rombach, die Jugendherberge Freiburg oder die Alte Wache am Münsterplatz.



Eine angenehme Advents- und Weihnachtszeit wünscht Dir der Jugendbeirat der Jugendinitiative

Fotogalerie
Infografik zu Weihnachtsbäumen
Adventsaktion 2016 Freiburg
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Fotos: JIN

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