Elektromobilität in Deutschland

Wird Merkels Traum Realität?

Wenn es nach Wunsch von Frau Merkel geht, dann soll Deutschland – das Land, in dem das erste Auto gebaut wurde – bei der Elektromobilität ganz vorne mit dabei sein. Bis 2020 sollen eine Millionen Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen rollen. Von diesem Ziel, welches bereits 2011 beschlossen wurde, ist die Bundesregierung im April 2016 noch weit entfernt. Bundesweit sind derzeit sind rund 25.000 Elektroautos zugelassen. Die Anzahl der neu zugelassenen Elektro-PKW ist im Jahr 2015 zwar um knapp 80 Prozent gestiegen, der Anteil an den gesamten Neuzulassungen (alle Nicht Elektro-PKWs mit inbegriffen) bleibt jedoch verschwindend gering.

Als Gründe für die geringe Beliebtheit der abgasfreien Autos werden oft der hohe Preis, die zu geringe Reichweite und die fehlende Lade-Infrastruktur genannt. Wie die Attraktivität von Elektroautos gesteigert werden kann, hat erst kürzlich der amerikanische Automobilhersteller TESLA gezeigt. Für das neue Mittelklasseauto, das Model 3, gingen bereits nach weniger als einer Woche 325.000 Vorbestellungen ein.
 

Jugendbeirat nimmt an erster i-Mobility Rallye teil

Im internationalen Vergleich haben auch weitere Hersteller Elektrofahrzeuge und Plug-In-Hybride auf den Markt gebracht. Mit dem Mirai und dem ix35 Fuel Cell behaupten sowohl Toyota und Hyundai das erste Brennstoffzellenfahrzeug in Serie produziert zu haben. Mit den neuen Modellen versuchen beide Hersteller auch den deutschen Markt zu erobern. Von der Marktreife des ix35 Fuel Cell konnte sich der Jugendbeirat im Rahmen der ersten i-Mobility Rallye selbst ein Bild machen. Bei der Rallye gingen insgesamt 34 Fahrzeuge mit alternativen Antrieben (Elektro, Hybrid oder Brennstoffzelle) an den Start. Der Rundkurs von der Messe Stuttgart über die Schwäbische Alb nach Bad Urach und wieder zurück war 117 km lang und führte in der Summe über 2.750 Höhenmeter. Auf der gesamten Strecke galt es insgesamt sechs Wertungsprüfungen zu belegen. Die Jugendinitiative belegte den 12ten Platz.

Während der gesamten Fahrt begleitete und informierte uns ein Experte über den aktuellsten Stand der Elektromobilität. Der Hyundai ix35 Fuel Cell besitzt eine Reichweite von bis zu 600 km. Dies macht Brennstoffzellenautos gerade für Langstreckenfahrten attraktiv. Der Wasserstofftank hält einen Druck von 1100 bar aus und lässt sich innerhalb weniger Minuten betanken. Zudem ist er unempfindlich gegenüber Kälte. Klarer Vorteil im Gegensatz zu batteriebetriebenen Autos, deren Ladekapazität in der kalten Jahreszeit sinkt.
 

400 Wasserstofftankstellen bis 2023

Die Verbreitung von Brennstoffzellenautos stockt derzeit wegen mangelnder Infrastruktur. Investoren in Wasserstofftankzellen betrachten die Technologie noch skeptisch, so dass der Ausbau nicht vorankommt. Eine verfahrene Situation, die mit der
Clean Energie Partnership (CEP) aufgehoben werden soll. Unter der Federführung des Bundesverkehrsministeriums wurde im Dezember 2012 die Clean Energy Partnership (CEP) als gemeinsame Initiative von Politik und Industrie gegründet. Ziel ist es, Wasserstoff als alltagstauglichen Kraftstoff zu erproben. Technologie-, Mineralöl- und Energiekonzerne sowie die Mehrzahl der größten Automobilhersteller und führende Betriebe des öffentlichen Nahverkehrs beteiligen sich an dem wegweisenden Demonstrationsprojekt. Bis 2023 ist geplant 400 Wasserstofftankstellen in Deutschland zu errichten. Mit der wachsenden Zunahme der Brennstoffzellenautos und Tankstellen soll auch Wasserstoff günstiger werden. Derzeit liegen die Preise für Wasserstoff auf dem Niveau von mineralbasierten Kraftstoffen.


Wasserstoff als Energiespeicher

Die CEP verfolgt auch eine möglichst nachhaltige Wasserstoffproduktion. Dieser fällt zum einen als Nebenprodukt der Industrie an und zum anderen könnte er mit überschüssigem Strom aus erneuerbaren Energieanlagen erzeugt und langfristig gespeichert werden. Die Infrastruktur für batteriebetriebene Autos ist bereits weiter fortgeschritten. Deutschlandweit gibt es 2016 über 4.500 E – Ladestationen, die stetig ausgebaut werden. Auch die Reichweite reiner Elektroautos wie dem
Tesla Model 3 soll bis zu 500 km betragen. Bis 2018 soll das Netz an Ladestationen um weitere 1.400 Schnellladestationen, mit einer Ladezeit von 30 min, ergänzt werden.

Es tut sich also einiges im Bereich der Elektromobilität. Es bleibt spannend wo wir in vier Jahren stehen und ob Frau Merkels Ziel von 1 Millionen Elektrofahrzeugen erreicht sein wird.

Fotogalerie
i-Mobility Rallye
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Fotos: JIN

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