„Woche der Umwelt“ in Berlin

Vor ein paar Wochen flatterte eine hochrangige Mail in unser Postfach: (Noch-)Bundespräsident Joachim Gauck lud vom 07. bis 08. Juni 2016 auf das Schloss Bellevue zur „Woche der Umwelt“ ein. Diese Einladung haben wir, Patricia², natürlich gerne angenommen. Und so sind wir mit dem ICE am Montag einmal quer durch Deutschland nach Berlin geflitzt. Nachdem wir unser Hostel mitten in Kreuzberg bezogen haben, ging es gleich auf Erkundungstour ins „grüne Berlin“. Den Abend verbrachten wir in den „Prinzessinnengärten“, ein sehr schönes und inspirierendes Urban-Gardening Projekt mit Bewirtung und Baumhäusern.

Hoch motiviert marschierten wir am nächsten Morgen um 8 Uhr zum Schloss Bellevue. Dieses erstrahlte im Glanz der Sonne und so war nach dem Sicherheitscheck erstmal Fototermin angesagt. Einmal durchs Schloss durch und ab in den Garten! Dort war schon alles bereit: knapp 200 Aussteller präsentierten ihre Ideen und Projekte für eine nachhaltigere Zukunft. So sprachen wir mit „Rapunzel“ über faires und ökologisches Palmöl, berechneten unseren virtuellen Fußabdruck und stimmten mit der „atmosfair“-Vertreterin darüber ein, dass leider noch viel zu wenige Passagiere ihren Flug kompensieren. Natürlich sammelten wir auch fleißig Kugelschreiber, Infomaterialien und faire Schokolade, welche aufgrund des Wetters unverzüglich verspeist werden musste J. Um 11 Uhr eröffnete der Bundespräsident feierlich die Veranstaltung. Danach hatte die „Jugend“ das Wort. Drei junge Studenten präsentierten ihre Vorstellung von einer nachhaltigen Zukunft, warben für mehr Möglichkeiten der Jugendbeteiligung und eröffneten die Kampagne #selfmadefuture (http://selfmadefuture.net/). Ziel der Kampagne ist es, 100 Millionen Menschen in 193 Ländern der Erde zu fragen, wie sie die Welt besser machen und diese Statements in Bild- oder Videoform festzuhalten. Nachdem die Jugendlichen die Frage „Wie machst du die Welt besser?“ beispielhaft und vorbildlich mit „Ich werfe kein Essen weg und gehe ab und zu foodsharen“ beantworteten, war natürlich der Bundespräsident dran! Seine sehr erheiternde Antwort ist hier zu sehen: https://vimeo.com/169697947.

Gestärkt durch einen bunten, biologischen Gemüsewrap mit besonders kleinem CO2-Fußabdruck, stürzten wir uns ins Mittagsprogramm. 80 verschiedene Fachforen standen an diesen zwei Tagen zur Auswahl, eine Entscheidung zu treffen war dabei nicht leicht. Und so hörten wir uns verschiedene Vorträge und Diskussionen zu Themen wie: „Plastik im Meer“, „Klimaforschung“ oder „die Umweltenzyklika des Papstes im Diskurs mit der Wissenschaft“ an. Alles sehr interessant, doch die große Menge an Zuhörer/innen und das heiße Wetter nagten an der Konzentrationsfähigkeit. So entschieden wir uns nach dem Programm erstmal unsere „Errungenschaften“ daheim abzuladen, kurze Klamotten im Second-Hand Shop um die Ecke zu kaufen und dann den „unverpackt!“-Laden aufzusuchen. Von Müsli, Nudeln, Shampoo bis hin zur Zahnbürste gibt’s hier alles: unverpackt J! Mit einem Sprung in einen der vielen Berliner Seen, beendeten wir den Tag. Frisch und munter starteten wir am nächsten Morgen in den „großen Tag“: Patricia Fuchs nahm an der Podiumsdiskussion „Jugend und Nachhaltigkeit – Zukunft selber machen!“ teil. Weitere Mitglieder waren: Johannes Geibel (Vorstandsvorsitzender des netzwerk n e.V.), Dominik Naab (Deutscher Bundesjugendring) und Rita Schwarzelühr-Sutter (Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit).  Eine knappe Stunde wurde darüber gesprochen, wie sich Jugendliche im Bereich Nachhaltigkeit einbringen und vor allem mitentscheiden können! Am Ende war allen klar: Es muss mehr Möglichkeiten für Jugendliche geben politisch mitzuentscheiden, denn es ist UNSERE ZUKUNFT.

Unser Fazit: Auf den Jugendbeirat als eine solche Möglichkeit der Mitwirkung können wir sehr stolz sein, denn nicht jedes Bundesland hat eine solche Vertretung. Unsere Jugendbeirätin Patricia hat sich als jüngstes Mitglied vor einer sehr großen Zuschauerzahl wacker geschlagen! Und die Diskussion war so spannend, dass wir sie beim gemeinsamen Mittagessen weiterführten und Kontakte austauschten. Und so ging die „Woche der Umwelt“ nach zwei Tagen, welche sich aufgrund der Informationsdichte wirklich wie „eine Woche“ anfühlten, zu Ende. Als Abschiedsgeschenk bekamen wir noch einen blauen Ball für die Kampagne #selfmadefuture mit, um auch hier im Süden „Weltbessermacher“ zu interviewen.

Denn: Gemeinsam können wir etwas verändern! Die Ideen und Menschen, welche wir auf der Woche der Umwelt kennenlernen durften, gaben uns hierzu Hoffnung und haben zum Handeln aufgerufen!

 


Foto: JIN

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