Nachhaltige Pfadi–Exkursion

Green Jobs, Eco-Camping und Zukunftsreisen

Am 12. und 13. April 2022 haben wir, die Jugendinitiative der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg, uns mit 40 Pfadfinder*innen zwischen 15 und 21 Jahren aus ganz Baden-Württemberg aufgemacht, um die Themen Klimaschutz und nachhaltige Gesellschaft genauer zu erkunden. Damit waren wir Teil eines bundesweiten Projekts – das "roverVOCO" der deutschen Pfadfinderschaft St. Georg  bei dem etwa 1200 Jugendliche verschiedene Projekte aus den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Politik erleben durften.

Als Übernachtungsort für die zwei Tage diente dieses Mal kein Pfadfinder übliches Zeltplatzgelände, sondern das Jugendhaus "dasCann" in Bad Cannstatt. Hier erwarten Jugendliche regelmäßig verschiedenste Angebote wie coole Konzerte. Ein belebter und beliebter Ort, der die Gesellschaft eint.

Uns jedenfalls hat das Jugendhaus zusammengebracht und einen Raum für spannende Diskussionen geöffnet, bei der alle Beteiligten am Ende viel, viel Neues mitnehmen konnten.

Nichts wird liegengelassen, was nicht in die Natur gehört!

Der Startschuss fiel um 10 Uhr mit dem Workshop "Nachhaltiger leben!?". Nachhaltigkeit in den Alltag zu integrieren, damit kennen sich die Pfadfinder*innen bereits aus. Auf Fragen wie "Welche Veränderung wünscht Du Dir für die Zukunft der Welt?" kamen vielfältige Forderungen und Wünsche, bei denen ihre intensiven Erfahrungen in und mit der Natur oft im Vordergrund standen.

Sonne, Regen, starker Wind  das Pfadfinderzelt strotzt und leidet doch. Irgendwann kommt der Zeitpunkt da lohnt sich das Ausbessern nicht mehr. Bis dahin aber haben es die Jugendlichen gehegt und geflickt. Wenn das nicht nachhaltig ist!

Aber damit noch nicht genug: Mit Camp-Aktivitäten wie einer Müllsammelaktion beweisen sie ihre Naturverbundenheit aufs Neue. Auf Reisen nehmen sie zudem immer wiederverwendbare Vesperboxen und Trinkflaschen mit, was den Müll stark reduziert. Ganz selbstverständlich gilt: Nichts wird liegengelassen, was nicht in die Natur gehört!

Durch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln und der Übernachtung im Zelt statt in der Jugendherberge vermeiden sie CO2-Emissionen. Die Übernachtung auf Reisen ist nach der An- und Abfahrt der größte CO2-Verursacher. Am umweltfreundlichsten klappt es auf Eco-Campingplätzen, die Du außerhalb von Deutschland auch in Ländern wie Kroatien und Österreich finden kannst.

Schonmal über die CO2-Emissionen Deiner Reise nachgedacht? 

Mit Zelt sind es nur 2 kg pro Übernachtung, im Hotel schon 21 kg!

Weitere Ideen für Dich zum nachhaltigen Reisen: Achte auf Siegel, beispielsweise Viabono & atmosfair und nutze Naturfreundehäuser und Alpenvereinshütten. Noch mehr Tipps und Hintergründe gibt's bei unseren Workshops.

Mit Designerin Franziska Kaiser gestalten wir aus Lederresten Taschen für unsere Taschenmesser.
Franziska Kaiser designt und fertigt Accessoires aus Verschnitt- und Deadstock-Material der Textil- und Lederindustrie in ihrer Manufaktur in Stuttgart.

Um 16 Uhr kam sie im dasCann Jugendhaus und brachte kreative Schnitte zum Upcycling mit. Knöpfe stampfen, Sattlernaht und endlich einen Platz fürs Taschenmesser in der fertigen Ledertasche. Für mehr Hintergründe zu Lederresten schau beim Upcycling Workshop vorbei!

Einfluss unseres Berufs auf Umwelt und Gesellschaft

Am zweiten Tag haben wir gemeinsam überlegt, welchen Einfluss unser Beruf auf Umwelt und Gesellschaft hat und wie die bereits ausgeübten Tätigkeiten der Pfadfinder*innen noch "grüner" werden können. Dich interessiert das Thema grüne Berufe? Wir haben eine Liste mit nachhaltigen Berufsbildern zusammengestellt und helfen bei unserem Workshop "Karma, Klima & Karriere" gerne weiter auf die Sprünge.

Am nächsten Tag haben wir den Pfadfinder*innen während einer Stadtführung die klimafreundlichen Ecken Stuttgarts gezeigt und nachhaltige Läden besucht. Mit dabei waren: der plastikfreie Drogeriemarkt "ohne Plapla", sowie viele verschiedene Bekleidungsläden – von Secondhand über Outdoor bis hin zu Fair Fashion.

Insgesamt haben wir in den zwei Tagen viele Perspektiven ausgetauscht und konnten in zahlreichen Diskussionen voneinander und miteinander lernen. Voller Eindrücke und mit anhaltendem Tatendrang ging es für die Pfadfinder*innen nach dem Stopp in Stuttgart direkt weiter zum Abschlusscamp in Berlin!


Text: Lavinia Zerbo
Bilder: Amelie Sternagel

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