Energieeffizienz

Energieeffizienz und Energiesparen

Wer einen alten Kühlschrank gegen einen neuen, mit Energielabel A+ oder A++ eintauscht, kann damit schnell und einfach etwa 50% Strom sparen. Wenn man Energiesparlampen anstelle herkömmlicher Glühbirnen einsetzt, kann für die gleiche Leistung sogar bis zu 80% weniger Stromverbrauch anfallen. Das spart nicht nur auf Dauer ziemlich viel Geld, sondern ist auch gut für die Umwelt. Das Zauberwort der Energieversorgung der Zukunft heißt "Energieeffizienz", und wirklich jede und jeder kann etwas dafür tun.

Energieeffizienz bezeichnet das Verhältnis von Energiedienstleistung und Energieverbrauch. Einer bestimmten Leistung – einem geheiztem Zimmer, dem Betrieb eines Rechenzentrums oder auch dem Bruttoinlandsprodukt einer ganzen Volkswirtschaft – wird der dafür aufgewendete Verbrauch an Primärenergie gegenübergestellt. Je geringer der Energieverbrauch pro Leistung, desto größer die Energieeffizienz.

Energieeffizienz und Energiesparen gelten heute als eine bedeutende Energiequelle. Das Einsparen von Energie verspricht gegenüber dem einfachen Ausweiten des Angebots niedrigere Kosten, sowohl volkswirtschaftlich als auch für den einzelnen, eine geringere Abhängigkeit von Energieimporten, höhere Versorgungssicherheit und die Minderung von Emissionen wie dem Treibhausgas CO2.

Für die Zukunft ist das Ziel Energieeffizienz ohne Alternative. Bereits heute wird in etwa vierfach mehr Energie verbraucht als aus neuen Quellen erschlossen werden kann. Die Grundstoffe konventioneller Energieversorgung sind im Schwinden und werden späteren Generationen nicht mehr im bekannten Ausmaß zur Verfügung stehen. Die Forschung geht gleichzeitig von einem weiteren starken Anwachsen des weltweiten Energiebedarfs aus. Sich abzeichnende Konflikte der weltweiten Energieverteilung muss durch gemeinsames, frühzeitiges Umsetzen von Energieeffizienzzielen begegnet werden. Politisch wurden die Rahmenbedingungen dafür bereits gesetzt. Auf EU-Ebene sieht etwa die Richtlinie Energy Service Directive von 2006 vor, dass alle EU-Mitgliedstaaten ihre Energieeffizienz bis 2016 um 9% gegenüber dem Zeitraum 2001-2005 erhöhen. Die deutsche Energieeinsparverordnung von 2001 betrifft vor allem Wärmeschutz und energiesparende Anlagen an Gebäuden.

Grob können zwei Arten der Minimierung des Energieaufwands unterschieden werden, einmal in der Erzeugung der Energie und einmal beim Endverbrauch.

In der Erzeugung von Energie spielt der Wirkungsgrad von Kraftwerken eine Rolle bei der Effizienzbemessung. Er bezeichnet, wie hoch der Anteil der nutzbar gemachten Energie an der ursprünglich im Energieträger vorhandenen Energie ist. Der Wirkungsgrad kann dabei je nach Energieträger durch natürliche Bedingungen begrenzt sein und in keinem Fall über 100% betragen (eine Maschine mit einem Wirkungsgrad von über 100% wäre ein Perpetuum Mobile). Für Windenergie liegt der theoretisch maximale Wirkungsgrad beispielsweise bei 59,3%. Durch Forschung und Entwicklung wird für jeden Energieträger versucht, diesem Maximalpunkt nahe zu kommen. Auch die Methode der Kraft-Wärme-Koppelung, also grob die Nutzung der bei der Stromerzeugung in thermischen Kraftwerken anfallenden Wärme zur Heizung, erhöht den Gesamtertrag an Energie und damit den Wirkungsgrad (kurz: das Verhältnis von aufgewendeter und nutzbar gemachter Energie oder auch die Effizienz einer bestimmten Energiewandlung). 

Die zweite Weise, Energieeffizienz zu erhöhen, betrifft den Energieverbrauch. Neben dem Wärmeschutz an Gebäuden und den Bemühungen um Kraftstoff sparende Antriebe ist hier der Stromverbrauch von Maschinen und vor allem von Haushaltsgeräten im Fokus der Aufmerksamkeit. Für viele Haushaltsgeräte gibt es ein verbindliches EU-Energielabel, das die Energieeffizienz des Geräts in Niveaus von A (sehr hoch) bis G (sehr niedrig) gut sichtbar ausweist.

Dieses Label zeigt auch, dass sich etwas tut in Sachen Energieeffizienz. Die Kriterien der meisten Geräte stammen aus dem Jahr 1994. Seit 2003 mussten A+ und A++ ergänzt werden, da die meisten Geräte inzwischen bereits Niveau A erreicht hatten. Gegenwärtig wird eine weitere Reform des Labels diskutiert.

Zusätzlich zu allen günstigen Rahmenbedingungen kommt es jedoch noch immer besonders auf die Einsparbereitschaft jedes einzelnen an. Besonders die Menschen in den hoch industrialisierten Ländern tragen dabei eine große, historische Verantwortung. Wenn du dich informieren willst, was du selbst tun kannst, kannst du unter „Mein Energieverbrauch“ auf diesem Portal nachlesen.

Verknüpfung zum Spiel

Im Energiespiel kannst du Energieeffizienz geschickt für eine bessere und kostengünstigere Versorgung von Energetika einsetzen. Du kannst zum Beispiel neue, verbesserte Kraftwerkstypen erforschen, die aus weniger Ausgangsenergie mehr Nutzenergie machen können, sparsamer arbeiten und auch noch weniger emittieren. Du kannst durch Verbesserung der Netze deren Stromverlust mindern und es steht Dir offen, mit Kampagnen die Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger von Energetika auf dieses wichtige Thema zu lenken und sie zum aktiven Stromeinsparen zu animieren.
 


Weiterführende Links

Portal des BMU zur Energieeffizienz:
http://www.bmu.de/energieeffizienz/aktuell/37894.php

Portal der „Initiative Energieeffizienz“ der Deutschen Energie Agentur mit unter anderem nützlichen Tipps zum Energiesparen:
http://www.initiative-energieeffizienz.de/

Seite zur Stromeffizienz der „Initiative Energieeffizienz“:
http://www.stromeffizienz.de/